Das Internet strotz nur so vor Methoden für längeres, glänzenderes und gesünderes Haar. Eine schnelle Online-Suche bringt Tausende von Tutorials und Websites mit allerlei Tipps und Ratschlägen hervor. Ein Thema, das derzeit jedoch besonders rege diskutiert wird, ist die Reiswasserspülung. Viele schwören auf ihre glänzende Wirkung. Worum geht es aber genau? Wie funktioniert sie? Und eignet sie sich auch für Sie? Finden wir gemeinsam mehr heraus.
Reiswasser fürs Haar – woher kommt dieser Trend?
Bereits in der japanischen Heian-Zeit (794–1185) schrieben Frauen in Japan ihr kräftiges, rabenschwarzes und bodenlanges Haar der Spülung in Reiswasser, dem so genannten Yu-Su-Ru, zu. Auch heute noch verwenden die für ihre verblüffend langen Haare bekannten Yao-Frauen, die in Huang Luo in der chinesischen Region Guangxi leben, diese Methode. Sie schneiden das Haar nur ein einziges Mal im Leben ab und spülen es zweimal pro Woche ausschliesslich mit Reiswasser und ein paar ausgewählten Bio-Inhaltsstoffen. Diese Methode hat in den letzten Jahren auch die westliche Welt erreicht, und viele schreiben ihre gesunden Locken dieser alten Tradition zu.
Die Vorteile einer Reiswasserspülung
Reiswasser enthält viele Aminosäuren, zahlreiche Vitamine und Mineralien, Antioxidantien und sogar das für seine haarkräftigende Wirkung bekannte Inositol. Viele Menschen berichten, dass ihr Haar dank dieser Kombination aus den im Reiswasser enthaltenen haarpflegenden Nährstoffen kräftiger, gesünder, glänzender und in manchen Fällen sogar länger geworden ist.
Die Nachteile von Reiswasser für das Haar
Wenn Sie schon einmal Reis gekocht haben, ist Ihnen wohl bekannt, dass dieses Getreide einen hohen Anteil an Stärke enthält. Aus diesem Grund haben einige Personen, die die Reiswasser-Methode an ihren Haaren angewendet haben, über Nebenwirkungen wie brüchiges oder trockenes Haar berichtet. Dies liegt an der Proteinüberladung, die vom Reiskorn auf das Haar übertragen wird. Wenn Ihr Haar sehr fein ist oder eine geringe Porosität hat, ist beim Ausprobieren von Reiswasser Vorsicht geboten, da Ihr Haar unter Umständen nicht so gut darauf reagiert.
So macht und verwendet man Reiswasser
Im Internet sind zahlreiche Methoden zur Herstellung von Reiswasser zu finden. Einige verwenden das Wasser, das zum Kochen von Reis verwendet wird. Andere empfehlen, den Reis ein paar Stunden bis zu ein paar Tagen in einem Glas Wasser einzuweichen, um ihn gären zu lassen.
Wir verraten Ihnen heute die traditionelle Yao-Reiswasserspülmethode:
Zutaten:
- 1 Tasse weisser Reis
- 6 Tassen Wasser
- Grapefruitschale
Die Yao-Frauen verwenden zudem auch Teekleie, vielblütigen Weisswurz und Ingwer.
Herstellung:
Schritt 1: Spülen Sie den Reis leicht in einem Sieb ab.
Schritt 2: Waschen Sie den Reis nun in 4 Tassen Wasser; lassen Sie die Reiskörner durch die Finger gleiten und reiben Sie sie 10 Minuten lang mit den Handflächen.
Schritt 3: Giessen Sie das Wasser durch ein Sieb und behalten Sie es.
Schritt 4: Geben Sie die Schale der Grapefruit in das gesiebte Wasser.
Schritt 5: Kochen Sie das Wasser mit der Schale zusammen 10 bis 15 Minuten lang.
Schritt 6: Lassen Sie das gekochte Wasser abkühlen, füllen Sie es in ein luftdichtes Glas und lagern Sie es eine Woche lang an einem kühlen, dunklen Ort.
Verwendung:
Nachdem das Wasser eine Woche lang im Dunkeln gegärt hat, ist es gebrauchsfertig. Verteilen Sie das Reiswasser im Haar, bürsten Sie es vom Ansatz bis zu den Spitzen durch und lassen Sie es 20-30 Minuten einwirken. Spülen Sie es dann aus. Die Yao-Frauen verwenden traditionsgemäss frisches Quellwasser, an das man jedoch nicht immer so leicht kommt! Sie können deshalb auch gefiltertes kaltes Wasser, oder einfach kaltes Wasser, verwenden.
Aufgrund des hohen Proteingehaltes ist es ratsam, diese Methode nicht öfter als zweimal pro Woche anzuwenden. Wie bei vielen Haarprodukten oder hausgemachten Lösungen hängen die Vor- und Nachteile einer Reiswasserspülung vom Haartyp, der Haartextur, den Stylinggewohnheiten und sogar der Genetik ab. Achten Sie also stets genau darauf, wie Ihr Haar aussieht und wie es sich anfühlt!