Beauty- und Hautpflegetrends gibt es schon so lange, wie es den Menschen gibt. Die Anstrengungen, die wir heute unternehmen, um unsere Vorstellung von Schönheit zu verwirklichen, kommen aber nicht einmal annähernd an die Dinge heran, die Männer und Frauen vor Jahrhunderten ausprobiert haben! Heute reisen wir in die Vergangenheit und finden heraus, welch ausgefallene – und oft gefährliche – Beauty-Hacks die Leute in der Vergangenheit probiert haben.
1. Quecksilber in Kosmetik – mit fatalen Folgen
Wenn wir heute an Unreinheiten oder Akne leiden, können wir auf Wirkstoffe wie Teebaumöl oder Niacinamid zurückgreifen. In der Vergangenheit wandten sich die Menschen zur Beseitigung von Unreinheiten jedoch giftigem Quecksilber zu. Quecksilber wurde schnell von der Haut absorbiert und erwies sich als ein gutes Mittel, um die Haut von Pickeln zu befreien (oder, wie wir heute wissen, um sie stark zu reizen!). Leider hatte es auch eine Reihe schlimmer Nebenwirkungen zur Folge, wie Geburtsfehler, Nieren- und Leberstörungen, Depressionen und sogar den Tod.
2. Blei als Hautaufheller
Im 18. Jahrhundert glaubten Frauen, dass eine bleiche Haut ein Zeichen des Wohlstand sei. Entsprechend unternahmen sie zur Aufhellung ihres Teints die verrücktesten Dinge. Ohne zu wissen, in welche Gefahr sie sich begaben, vermischten sie Bleipulver und Essig und verteilten diese Mischung täglich auf das ganze Gesicht. Tatsächlich hatte dies einen glatteren Teint zur Folge. Gleichzeitig vergifteten sie sich dabei aber allmählich selbst, mit Nebenwirkungen wie grauen Haaren, trockener Haut, Bauchschmerzen und Verstopfungen.
3. Smokey-Eye mit gefährlichen Chemikalien
Lange bevor der Smokey-Eye-Look zu einem der Favoriten für den Ausgang wurde, schufen die alten Ägypter in ihrem Streben, ihre Vorstellung von Schönheit zu verwirklichen, ausgefallene Augen-Make-up-Looks. Doch während wir heute zu unserer vertrauten Palette oder unserem flüssigen Eyeliner greifen können, wandten sich die alten Ägypter einem potenziell gefährlichen Mischmasch aus Chemikalien zu. Um das dunkle Augen-Make-up herzustellen, vermischten sie Kupfer, Bleisulfid und Kohl – eine Paste aus Russ und Metallen, meistens Bleimangan oder Kupfer. Obschon dies einen auffälligen, dramatischen Look erzielte, löste diese Chemikalienmischung Reizbarkeit, Schlafstörungen und geistigen Verfall aus.
4. Haarentfernung mit Röntgenstrahlen
Wachs, Rasur, Epilation, Zupfen … heute gibt es unzählige Methoden, um lästige Härchen loszuwerden. Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen Ende der 1800er Jahre wurde Frauen jedoch eine alternative Methode angeboten. Bevor die volle Wirkung von Röntgenstrahlen bekannt wurde, eröffneten selbsternannte Spezialisten Salons, in denen sich Frauen zwecks dauerhafter Haarentfernung über längere Zeiträume einer Röntgenbestrahlung aussetzen konnten. Es dauerte noch Jahrzehnte, bis die tatsächlichen Auswirkungen erkannt und das Verfahren verboten wurde. Für Tausende von Kundinnen mit Hautschäden, Geschwüren und bösartigen Tumoren kamen die Erkenntnisse jedoch leider zu spät.
5. Frauen zupften sich den Haaransatz
Im 15. und 16. Jahrhundert strebten viele Frauen danach, der damals regierenden britischen Monarchin, Königin Elisabeth I, ähnlicher zu sehen und rupften aus diesem Grund ihre gesamten Augenbrauen und einen Grossteil des Haaransatzes aus. Autsch! Höhere Haaransätze waren übrigens nicht nur wegen Königin Elisabeth I bei den Frauen des 15. Jahrhunderts beliebt, sondern auch, weil man dachte, dass eine höhere Stirn für höhere Intelligenz stünde!
Natürlich wird heute keine dieser Make-up- und Hautpflegemethoden mehr verwendet. Man muss sich aber trotzdem fragen: Was wohl die Menschen in hundert Jahren über unsere heutigen Lieblingsprodukte und Inhaltsstoffe sagen werden?