Beauty-Bloggerin und Moderatorin Katrin Roth, selbst Mutter einer Tochter im Teenager-Alter, über Familienferien, Salzwasser und sommerliche Glücksgefühle.
Meine Eltern hatten sich das alles etwas anders vorgestellt. Ein bisschen, sagen wir mal: weniger rustikal und ohne achtbeinige Mitbewohner, die in friedlicher Koexistenz mit uns das Ferienhäuschen in Südfrankreich bewohnten, wo wir auf mein Drängen hin eine Woche Strandferien machten.
Zum ersten Mal und nicht wirklich zur Freude meines Vaters, der lieber einmal mehr zum Wandern in die Berge gefahren wäre, statt auf einem versandeten Badetuch am Meer vor sich hin zu schwitzen. Und auch die Begeisterung meines Mamis hielt sich eher in Grenzen, was angesichts des nicht wahnsinnig hygienischen Settings durchaus verständlich war.
Ich hingegen kann mich an nichts von all dem erinnern - ausser an das unbeschreibliche Glücksgefühl, als mir beim ersten Sprung ins Wasser das Salz auf den Lippen brannte, während mich die Sonne blendete: So also schmeckte das Meer, von dem ich schon so lange geträumt hatte!
Über 30 Jahre sind seither vergangen und noch immer wirbeln meine Glückshormone jedes Mal voll wild herum wie ein Rudel Samba-Tänzerinnen am Karneval, sobald ich ein Badekleid anziehe. Im Autopilot-Modus, wenn man so will, weil das alles ganz automatisch passiert.
Und das, obwohl mein Körper alles andere als straff ist, die Schwerkraft durchaus ihre Spuren hinterlassen hat und mich der Anblick meines Allerwertesten – je nach Beleuchtung – verdächtig an eine Packung Hüttenkäse erinnert.
An meiner Freude über den Sommer ändert das aber gar nichts: Zu tief hat sich die Glückseligkeit von damals in meinem Bewusstsein eingegraben, so dass sämtliche Selbstzweifel nicht den Hauch einer Chance haben gegen die unglaubliche gute Stimmung, die mich jedes Mal überkommt, wenn es wieder Zeit ist, die Hüllen fallen zu lassen und ins Wasser zu hüpfen.