Der Bereich Hautpflege lernt immer Neues dazu. Auf der Suche nach mehr Vorteilen und weniger schädlichen Chemikalien experimentieren die Entwickler hinter einigen der wichtigsten Kosmetikmarken kontinuierlich weiter. Uns sind neue Trend-Säuren aufgefallen, und zwar nicht weit verbreitete wie Glykol und Hyaluronsäure, sondern weniger bekannte Moleküle, die sowohl effektiv als auch hautfreundlich sind. Machen Sie sich auf eine Wissenschaftslektion gefasst: Wir verraten Ihnen, welche neuen Säuren wir auf unserem Radar haben und weshalb sie auch auf Ihrem sein sollten ...
Zum Aufhellen: Tranexamsäure
Hyperpigmentierung, dunkle Flecken und Aknenarben: Dies sind Hautprobleme, bei denen wir für gewöhnlich auf unsere Lieblings-Concealer zurückgreifen, um sie zu «vertuschen». Tranexamsäure gewinnt jedoch in der Kosmetikwelt, als Mittel gegen Verfärbungen, stetig an Popularität.
Der einst in der Medizin weit verbreitete Wirkstoff wird heute zur Behandlung von Melasma (dunklen Flecken) eingesetzt – nicht nur bei bestehenden Verfärbungen, sondern auch zur Vorbeugung. Tranexamsäure besitzt stark entzündungshemmende Eigenschaften, kann die Übertragung von Pigmenten blockieren und wirkt sich beruhigend auf die Haut aus.
Im Gegensatz zu Säuren mit Peeling-Effekt ist die Tranexamsäure sanft. Sie harmoniert zudem gut mit anderen Wunderwirkstoffen und maximiert deren Wirkung. Für eine besonders strahlende Haut empfehlen wir die Kombination mit Vitamin C.
Zur Feuchtigkeitsversorgung: Polyglutaminsäure
Die feuchtigkeitsspendende Wirkung von Hyaluronsäure sowie ihre Eigenschaft, das 1000-fache ihres Gewichts an Wasser zu speichern, sind schon lange bekannt. Doch nun verweisen Expertinnen und Experten auf Polyglutaminsäure als die nächstbeste Lösung.
Polyglutaminsäure ist ein natürlich gewonnener Inhaltsstoff, der fünfmal so viel Wasser speichern kann wie Hyaluronsäure. Als viel grösseres Molekül bildet es eine Schutzschicht über der Hautoberfläche und verhindert so, dass weitere Feuchtigkeit verloren geht. Wenn Sie sich eine prallere Haut wünschen, die optimal mit Feuchtigkeit versorgt ist (und wer wünscht sich das nicht?), sollte diese Säure bei Ihnen auf der Liste der Inhaltsstoffe ganz weit oben stehen.
Zur vielseitigen Wirkung: Niacinamid
Das für seine Vielseitigkeit geschätzte Niacinamid bekommt endlich das Lob, das es zu Recht verdient hat. Als Bestandteil der Vitamin-B3-Verbindung arbeitet es mit körpereigenen Stoffen zusammen, um der Haut neues Leben einzuhauchen.
Dieser Tausendsassa reguliert den Ölspiegel der Haut, beugt Unreinheiten vor und fördert die Feuchtigkeitsbarriere für einen aufpolsternden, jugendlicheren Effekt. Darüber hinaus reduziert Niacinamid die Produktion von Melanin (das dunkle Flecken verursacht) – ideal zur Behandlung von Pigmentierungsproblemen – und ist entzündungshemmend.
Zum Peeling: Mandelsäure
Sanfter als Glykolsäure, aber immer noch in der Kategorie der AHA (Alpha-Hydroxy-Säuren), dürfte Mandelsäure zu Ihrem neuen Favoriten im Bereich der Peelings werden. Dieser Inhaltsstoff macht sich schnell an die Arbeit, um die Verbindungen zwischen den Zellen zu trennen und die Haut von Unreinheiten zu befreien. Das Resultat: ein strahlender, gleichmässiger Teint. Aus fahler wird strahlende Haut, Fältchen werden reduziert und die Kollagenproduktion wird angekurbelt.
Zur Bekämpfung vorzeitiger Hautalterung: Ferulasäure
Bei der Ferulasäure handelt es sich um ein Antioxidans, das in der Zellwand von Pflanzen vorkommt. Sie kann die ersten Alterungserscheinungen (z. B. feine Fältchen) wirksam reduzieren, Entzündungen hemmen und freie Radikale ausser Gefecht setzen.
Ferulasäure wirkt nicht nur im Alleingang Wunder für die Haut, sondern kann auch die Wirkung anderer Antioxidantien fördern, da es deren Leistungsfähigkeit erhöht und Inhaltsstoffe wie Vitamin C und Vitamin E stabilisiert. Wir empfehlen jedoch, sie nicht mit exfolierenden Säuren wie Glykol-, Salizyl- und Milchsäure zu kombinieren, da sie deren PH-Wert verändern und die Wirkung abschwächen könnte.
Zur Reduzierung von Unreinheiten: Salicylsäure
Von den Säuren auf unserer Liste ist Salicylsäure wohl diejenige, die am ehesten schon in Ihrem Regal stehen dürfte, wenn es darum geht, Unreinheiten zu beseitigen. Als eine BHA (Beta-Hydroxy-Säure) dringt sie aufgrund ihrer fettlöslichen Struktur effektiver und tiefer in die Poren der Haut ein als wasserlösliche Säuren (z. B. AHA).
Dies bedeutet, dass die Poren von der Wurzel her freigelegt werden – perfekt, um Unreinheiten zu beseitigen und die Haut dank der entzündungshemmenden Wirkung der Säure zu beruhigen. Da dieser Wirkstoff aber Peeling-Eigenschaften hat, sollten Sie darauf achten, dass Sie ihn nicht zu häufig verwenden – sonst könnte aus fettiger Haut und verstopften Poren trockene Haut werden.
Zur Reduzierung von Alterungserscheinungen: Asiatsäure
Wenn es Ihnen in erster Linie darum geht, die Uhr zurückzudrehen, dann halten Sie Ausschau nach Asiatsäure. Manchmal ist Asiatsäure als «Gotu Kala» auf der Inhaltsstoffliste zu finden, benannt nach der Pflanze, aus der sie gewonnen wird. Experten zufolge unterstützt diese Säure die Hautbarriere und kurbelt die Kollagenproduktion für eine praller aussehende Haut an.
Unser Top-Tipp
Statt alle Trend-Säuren auf einmal in Ihr Hautpflegesystem aufzunehmen, empfehlen wir, sie nacheinander hinzuzufügen und ihre Wirkung jeweils abzuwarten. Wenn Sie zu viele Säuren auf einmal anwenden, kann dies zu Hautreizungen führen. Testen Sie also eine nach der anderen, abgestimmt auf Ihre individuellen Hautprobleme.
Sie möchten den Trends einen Schritt voraus sein? Dann werfen Sie einen Blick auf die neuesten Produkte.