Wenn es um Inhaltsstoffe für die Hautpflege geht, gibt es nur wenige, die Retinol das Wasser reichen können. Das als «Goldstandard der Hautpflege» gepriesene Retinol hat eine Vielzahl von Anti-Aging-Effekten und kann auch Hautunreinheiten bekämpfen und ein reineres Hautbild schaffen. Wie bei vielen leistungsstarken Inhaltsstoffen ist es wichtig zu wissen, wie man Retinol anwendet, um das Beste für den Teint herauszuholen. Wenn Sie zum ersten Mal Retinol in Ihr Hautpflegeprogramm aufnehmen oder mehr darüber wissen möchten, sind Sie bei uns goldrichtig! Willkommen beim Retinol-Ratgeber für Anfänger von Marionnaud.
Was ist Retinol?
Retinol ist eine Art Vitamin-A-Derivat. Es gehört zur Familie der Retinoide, einem allgemeinen Begriff für verschiedene Vitamin-A-Derivate, sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige.
In der Hautpflege ist Retinol als Superwirkstoff gegen Alterungserscheinungen mit zahlreichen Vorteilen bekannt. Es fördert beispielsweise die Zellerneuerung, glättet feine Linien und Falten und repariert die Hautstruktur für einen glatteren, ausgeglicheneren Teint. Ferner wirkt Retinol als effektives Peeling, das die Poren öffnet und die Talgproduktion ins Gleichgewicht bringt.
Wie funktioniert Retinol?
Retinol dringt in die tieferen Schichten der Haut ein, wo es die Kollagensynthese ankurbelt und die Spannkraft der Haut erhöht. Durch die Verwendung von Retinol auf der Haut werden die Zellen effektiv zu einer schnelleren Erneuerung angekurbelt. Aus diesem Grund dürfte Ihre Haut bei der anfänglichen Anwendung von Retinol zunächst eine Phase durchlaufen, in der sie sich trocken anfühlt, gerötet ist oder sich schält. Wie bei vielen leistungsstarken Hautpflegestoffen gibt es auch bei Retinol eine Eingewöhnungsphase, bevor sich die vielen Vorteile bemerkbar machen.
Ab wann empfiehlt sich die Benutzung von Retinol?
Es ist ratsam, Retinol als Teil einer präventiven Anti-Aging-Hautpflege ab Mitte/Ende Zwanzig in das Hautpflegeprogramm aufzunehmen, da die Kollagen- und Zellproduktion zu diesem Zeitpunkt beginnt zurückzugehen.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Verwendung von Retinol?
Über die Nebenwirkungen von Retinol wird wohl genauso oft diskutiert wie über die Vorteile. Bei einer sachgemässen Anwendung überwiegen die Vorteile die Nachteile aber ganz klar. Häufige Nebenwirkungen von Retinol sind Reizungen, Rötungen und trockene Haut.
Bei empfindlicher Haut ist es ratsam, sich der Verwendung von Retinol mit Vorsicht zu nähern. Dies soll aber nicht heissen, dass Sie auf Retinol verzichten müssen.
Wie verwende ich Retinol als Anfänger?
Als Anfänger oder bei empfindlicher Haut sollte mit einem Produkt begonnen werden, das einen sehr geringen Anteil an Retinol enthält, z. B. 0,1 Prozent. Ihre Haut muss effektiv darauf getrimmt werden, das Molekül zu tolerieren. Das gelingt am besten, wenn Sie langsam beginnen und allmählich auf eine stärkere Formel übergehen.
Wie oft sollte ich Retinol auftragen?
Gehen Sie die Verwendung von Retinol langsam an; die Vorteile dürften sich nach ein paar Monaten zeigen.
Tragen Sie während den ersten zwei Wochen einmal pro Woche Retinol auf die Haut auf. Wenn die Haut dies gut verträgt, können Sie die Anwendung die folgenden zwei Wochen auf zweimal wöchentlich erhöhen.
Wenn die Haut weiterhin gut mit dem Retinol klarkommt, kann die Häufigkeit nach vier Wochen auf jeden zweiten Tag erhöht werden. Sie kennen Ihre Haut am besten; gehen Sie es also langsam an und achten Sie darauf, wie sie im Verlauf jeder Woche aussieht und sich anfühlt.
Zu welchem Zeitpunkt in meinem Hautpflegeprogramm trage ich Retinol auf?
Retinol ist als lichtempfindlicher Inhaltsstoff bekannt, d. h. es macht die Haut besonders empfindlich gegenüber Sonnenlicht. Deshalb wird die Haut möglicherweise anfälliger für Sonnenschäden wie Sonnenbrand, Falten und Hyperpigmentierung. Aus diesem Grund wird oft empfohlen, Retinol abends anzuwenden, wenn die UV-Belastung geringer ist, und am nächsten Tag bei der Morgenroutine einen Sonnenschutz mit breitem Spektrum aufzutragen.
Verteilen Sie nach der doppelten Reinigung eine erbsengrosse Menge Retinol auf das Gesicht (achten Sie darauf, die Augen- und Lippenpartie zu vermeiden) und die Halspartie. Lassen Sie das Retinol 3 bis 4 Minuten lang in die Haut einziehen und verwenden Sie anschliessend eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme, um Hautreizungen vorzubeugen und die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Wann sollte das Ergebnis sichtbar sein?
Retinol erfordert eine konsequente, regelmässige Anwendung über einen Zeitraum von mindestens 12 Wochen, bevor die ersten Ergebnisse sichtbar werden. Dies kann aber von Person zu Person unterschiedlich sein. Denken Sie daran: Mit Retinol (und anderen Retinoiden) ist Geduld geboten, da überstürzte Dosiserhöhungen oder eine zu frühe Erhöhung der Anwendungshäufigkeit Nebenwirkungen verursachen können.
Gibt es eine Alternative zu Retinol?
Ja, das gibt es: Bakuchiol! Das als «Retinol der Natur» bezeichnete Bakuchiol ist eine Art «Game-Changer» in der Welt der Hautpflege. Die Vorzüge dieses natürlichen Inhaltsstoffs sind denen von Retinol sehr ähnlich, wie etwa die Förderung der Kollagen- und Elastinproduktion ohne Nebenwirkungen.